Mein Traumhund, der weisse Schäferhund, den ich bisher immer an meiner Seite halten konnte und durfte, wurde blitzartig herausgefordert.
Mein Mann setzte seinen Willen durch und wir bekamen eine einmalige Chance einen Husky Rüden, der nicht abgeholt wurde, zu erhalten.
Was habe ich mir nur angetan.
Ich bin mit Jagdhunden aufgewachsen. Musste die alte Hundeerziehungsschule erfahren ☹.
Brachte unmotivierte Jagdhunde dazu, zu jagen, weil sie sonst überflüssig geworden wären.
Dann kam er, Yukon.
Ein bildhübscher, von sich (schon als Welpe) überzeugter Husky, in unser Haus.
Ich führte so gut es ging die Welpen- und Hundeschule mit ihm durch.
Hundetrainerin Hersche sei Dank.
Sie nahm jeden Hund wie er ist, forderte die Besitzer.
Dabei sind bei mir unzählige Tränen geflossen.
Ich, so wie ich dachte, hundeerfahren, verlor meine Nerven, meine Geduld. Am liebsten hätte ich ihn wieder abgegeben.
Er hat wirklich alles von mir gefordert.
Mit vier Monaten tötete er meinen im Garten wohnhaften Fritz (Igel).
Nun war es an der Zeit, dem jungen Burschen den Kampf an zu sagen.
Doch freut euch nicht zu früh. Alles was ich bis anhin über Hundeerziehung gelernt habe, nützte mir nichts.
Ich musste meinen Urinstinkt wiedererwecken. Was so viel hiess, dass ich auf Beuteschau musste.
Ich habe unesrem Husky beigebracht, mir durch Stillstehen und Augenkontakt das Wild im Wald an zu zeigen.
Wir waren ein eingespieltes Team.
Bis zu dem Tag, als er mir den Weg, den ich gehen wollte mit Stillstand anzeigte. Ich missachtete seine Hinweise, da ich als Mensch sehr neugierig bin und forderte ihn auf, trotzdem mit zu kommen. Einige Meter lief er neben mir.
Ich hätte es merken sollen.
Aber nein, ich Mensch, wusste es mal wieder besser. Also forderte ich ihn auf, weiter mit mir zu gehen. Was er auch tat, er ging sein Tempo und war irgendwann vor mir.
Stillstand, quer auf dem Waldweg.
Ich blieb ebenfalls still und suchte nun wie immer das Wild.
Im Gebüsch nahm ich drei unterschiedliche Richtungen von Tieren wahr, die wegrannten.
Das Ganze kam mir komisch vor, da normalerweise die Rehe sichtbar sind, wenn sie davonspringen.
Blick zu Yukon.
Dieser steht immer noch angewurzelt quer auf der Strasse.
Kein Blickkontakt.
Was macht der Mensch, er beginnt wieder zu laufen.
So auch ich.
Scheisse, was sehe ich da am Waldwegrand im Brombeerengebüsch? Die Bache (weibliche Wildsau).
Im gleichen Moment, als ich diese wahrnehme, forderte Yukon sie mit Stampfen auf den Boden auf, sich zu entfernen.
Doch die Bache blieb.
Mein Kopf schaltet sich ein und ich wusste, eine Bache mit Ferkeln, kann einen Hund töten.
So nun war es an mir, Mensch mit mangelndem Urinstinkt, den Hund zu retten.
In meinem Hirn, Gedanken, war nur ein Bild, wenn du meinem Hund etwas antun willst, dann werde ich dich töten.
Mit diesem Gedanken schritt ich langsam aber mit eisernem Willen, meinen Hund zu retten, auf Yukon und die Wildsau zu.
Neben ihm angekommen, hätte ich den Arm nur ausstrecken müssen, ich hätte die Wildsau berührt.
Ich nahm Yukon am Halsband.
Schritt langsam und bewusst, immer noch mit dem Gedanken, dass sie uns verletzen oder sogar Yukon töten könnte, retour und folgte dem Waldweg weiter.
Sie entfernte sich danach in Richtung Waldesinnern.
Nach ca. 100 m hatte ich das Gefühl, wieder atmen zu dürfen, umarmte und bedankte mich bei meinem Husky Rüden Yukon.
Doch das war noch nicht alles.
Wir beide nahmen das Heranlaufen der Wildsau wieder wahr.
Schauten uns in die Augen und wussten in diesem Moment wirklich nicht, was nun jetzt auf uns
zu kommen würde.
Sie kam direkt auf uns zu. Auf unserer Höhe, doch zum Glück, neben uns, grunzte sie ein einziges Mal und verschwand im Dickicht.
Durch diese Geschichte wurde mir einiges wieder vor Augen gehalten.
Ich bin froh:
-habe ich einen Urtyp von Hund so unterstützt, dass er seinen Instinkt immer noch leben darf und mir als Mensch bewusst macht, wie verkümmert ich eigentlich bin.
-habe ich als Mensch nicht aufgegeben, einen Hund nicht so zu formen (enormer Jagdinstinkt), damit er in dieser Welt Anerkennung findet.
-habe ich das Glück, einen so tollen Hund an meiner Seite zu haben, der mir die Natur aus einem anderen Blickwinkel zeigt.
-habe ich das Glück, nebst der Wildsau, mit Yukon Wildtiere zu beobachten, die ich alleine als Mensch nie wahrgenommen hätte.
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Urinstinkt eines Husky Rüden
Mein Traumhund, der weisse Schäferhund, den ich bisher immer an meiner Seite halten konnte und durfte, wurde blitzartig herausgefordert.
Mein Mann setzte seinen Willen durch und wir bekamen eine einmalige Chance einen Husky Rüden, der nicht abgeholt wurde, zu erhalten.
Was habe ich mir nur angetan.
Ich bin mit Jagdhunden aufgewachsen. Musste die alte Hundeerziehungsschule erfahren ☹.
Brachte unmotivierte Jagdhunde dazu, zu jagen, weil sie sonst überflüssig geworden wären.
Dann kam er, Yukon.
Ein bildhübscher, von sich (schon als Welpe) überzeugter Husky, in unser Haus.
Ich führte so gut es ging die Welpen- und Hundeschule mit ihm durch.
Hundetrainerin Hersche sei Dank.
Sie nahm jeden Hund wie er ist, forderte die Besitzer.
Dabei sind bei mir unzählige Tränen geflossen.
Ich, so wie ich dachte, hundeerfahren, verlor meine Nerven, meine Geduld. Am liebsten hätte ich ihn wieder abgegeben.
Er hat wirklich alles von mir gefordert.
Mit vier Monaten tötete er meinen im Garten wohnhaften Fritz (Igel).
Nun war es an der Zeit, dem jungen Burschen den Kampf an zu sagen.
Doch freut euch nicht zu früh. Alles was ich bis anhin über Hundeerziehung gelernt habe, nützte mir nichts.
Ich musste meinen Urinstinkt wiedererwecken. Was so viel hiess, dass ich auf Beuteschau musste.
Ich habe unesrem Husky beigebracht, mir durch Stillstehen und Augenkontakt das Wild im Wald an zu zeigen.
Wir waren ein eingespieltes Team.
Bis zu dem Tag, als er mir den Weg, den ich gehen wollte mit Stillstand anzeigte. Ich missachtete seine Hinweise, da ich als Mensch sehr neugierig bin und forderte ihn auf, trotzdem mit zu kommen. Einige Meter lief er neben mir.
Ich hätte es merken sollen.
Aber nein, ich Mensch, wusste es mal wieder besser. Also forderte ich ihn auf, weiter mit mir zu gehen. Was er auch tat, er ging sein Tempo und war irgendwann vor mir.
Stillstand, quer auf dem Waldweg.
Ich blieb ebenfalls still und suchte nun wie immer das Wild.
Im Gebüsch nahm ich drei unterschiedliche Richtungen von Tieren wahr, die wegrannten.
Das Ganze kam mir komisch vor, da normalerweise die Rehe sichtbar sind, wenn sie davonspringen.
Blick zu Yukon.
Dieser steht immer noch angewurzelt quer auf der Strasse.
Kein Blickkontakt.
Was macht der Mensch, er beginnt wieder zu laufen.
So auch ich.
Scheisse, was sehe ich da am Waldwegrand im Brombeerengebüsch? Die Bache (weibliche Wildsau).
Im gleichen Moment, als ich diese wahrnehme, forderte Yukon sie mit Stampfen auf den Boden auf, sich zu entfernen.
Doch die Bache blieb.
Mein Kopf schaltet sich ein und ich wusste, eine Bache mit Ferkeln, kann einen Hund töten.
So nun war es an mir, Mensch mit mangelndem Urinstinkt, den Hund zu retten.
In meinem Hirn, Gedanken, war nur ein Bild, wenn du meinem Hund etwas antun willst, dann werde ich dich töten.
Mit diesem Gedanken schritt ich langsam aber mit eisernem Willen, meinen Hund zu retten, auf Yukon und die Wildsau zu.
Neben ihm angekommen, hätte ich den Arm nur ausstrecken müssen, ich hätte die Wildsau berührt.
Ich nahm Yukon am Halsband.
Schritt langsam und bewusst, immer noch mit dem Gedanken, dass sie uns verletzen oder sogar Yukon töten könnte, retour und folgte dem Waldweg weiter.
Sie entfernte sich danach in Richtung Waldesinnern.
Nach ca. 100 m hatte ich das Gefühl, wieder atmen zu dürfen, umarmte und bedankte mich bei meinem Husky Rüden Yukon.
Doch das war noch nicht alles.
Wir beide nahmen das Heranlaufen der Wildsau wieder wahr.
Schauten uns in die Augen und wussten in diesem Moment wirklich nicht, was nun jetzt auf uns
zu kommen würde.
Sie kam direkt auf uns zu. Auf unserer Höhe, doch zum Glück, neben uns, grunzte sie ein einziges Mal und verschwand im Dickicht.
Durch diese Geschichte wurde mir einiges wieder vor Augen gehalten.
Ich bin froh:
-habe ich einen Urtyp von Hund so unterstützt, dass er seinen Instinkt immer noch leben darf und mir als Mensch bewusst macht, wie verkümmert ich eigentlich bin.
-habe ich als Mensch nicht aufgegeben, einen Hund nicht so zu formen (enormer Jagdinstinkt), damit er in dieser Welt Anerkennung findet.
-habe ich das Glück, einen so tollen Hund an meiner Seite zu haben, der mir die Natur aus einem anderen Blickwinkel zeigt.
-habe ich das Glück, nebst der Wildsau, mit Yukon Wildtiere zu beobachten, die ich alleine als Mensch nie wahrgenommen hätte.
In ewiger Liebe zu einem Husky Rüden Namens Yukon
Dein dich liebender Mensch Sonja